Europaschule Oskar-Picht-Gymnasium Pasewalk

Vier Tage lang haben Pasewalker Gymnasiasten und Architekten der Akademie der Künste Berlin in einer Zukunftswerkstatt darüber sinniert, wie Pasewalk einmal aussehen könnte. Es entstanden tolle Idee, doch ob sie jemals umgesetzt werden?

Bild1: Marcelina Pankau hat ein neues Kunstobjekt für den Kunstgarten, den „Gierigkeitsstein", entwickelt. Marion Neumann von „Kunstwelten" freut sich über die Idee.

Bild 2: Die Mitschüler bestaunten die Projekte der Nachbargruppen.

Bild 3: Provokante Eimer, gemeint sind besonders gestaltete Papierkörbe, die für weniger Müll in Pasewalk sorgen sollen, haben Clara Rollin, Anna-Lena Ballin und Hanna Weglewska vorgestellt.

PASEWALK. Ein Jugendklub im Zentrum Pasewalks, endlich wieder ein Kino, das alte „Walter-Siebert-Stadion" als Freizeitoase – das alles wäre doch etwas Tolles für die Stadt Pasewalk. Doch kann das Wirklichkeit werden? In den Köpfen junger Pasewalker Gymnasiasten schon. Vier Tage lang wurden sie vom Direktor der Akademie der Künste, Michael Bräuer, und von der Wiener Stadtplanerin und Architektin Theresa Schütz sowie von der Kunstlehrerin Heike Sawal aufgefordert, ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen. Möglich wurde diese Begegnung über das Programm „Kunstwelten", das Schüler, Künstler und Stadtverwaltungen zusammenbringt.

In den sechs Projektgruppen sind wunderbare Ideen entstanden. Die Schüler hatten sich zum Beispiel den einstigen Netto und das alte Kino vorgenommen. Hier könnte doch wieder ein Kino einziehen, so die Idee, ein Bio-Laden und ein kleines Café daneben würden das Angebot komplettieren.
Für das alte Walter-Siebert-Stadion konnten sich die jungen Leute eine Freizeitanlage vorstellen – mit einer Multifunktionsfläche, einem Zeltplatz sowie einer Anlage für Basketball, Volleyball und Leichtathletik. Das Gebäude im Stadion könnte ein Haus für alle Vereine werden.
Ein Schmunzeln entlockte die Idee mit den provokanten Eimern. Es ging um Papierkörbe, die, mit eindeutigen Botschaften versehen, besonders Jugendliche dazu anhalten sollten, auch tatsächlich Papier dort zu entsorgen und nicht etwa daneben. Aufgefallen war den Schülern auch, dass besonders vor Supermärkten Papierkörbe fehlen.
Ein Jugendclub in Pasewalks Zentrum – das wäre eine feine Sache, spannen die Gymnasiasten weiter, die sich das einstige Kürassier-Casino als idealen Ort dafür vorstellen konnten. Für die dortigen Räumlichkeiten hatten sie sogar Einrichtungstipps parat.
Möglich wäre auch die Nova-Halle. Sie war schon einmal für junge Leute hergerichtet und sollte, so die Schüler, als Ort für Freizeitmöglichkeiten erneut ins Auge gefasst werden.
Marko Schmidt, Bauamtsleiter der Stadt Pasewalk, hörte sich die Vorschläge geduldig an. Gegenwärtig sieht er zwei Dinge realisierbar: das Außengelände an der Nova-Halle für junge Leute mit Skater-Elementen und Sitzgelegenheiten auszustatten und die Idee, das Kunstobjekt „Gierigkeitsstein", das Marcelina Pankau im Rahmen dieses Projektes erarbeitet hatte, im Kunstgarten aufzustellen.
Die Schüler befassten sich auch mit der Zukunft der Pasewalker Oststadt. Dort hatten Schüler des Picht-Gymnasiums und der Europaschule „Arnold Zweig" mit einem Regisseur und einer Akademie-Stipendiantin ein Musikvideo gedreht, das für die Band „EastSide Musik" des Jugendklubs „Happy Together" wirbt und ebenfalls Ergebnis der Zukunftswerkstatt ist.
„Für schrumpfende Städte, wie Pasewalk eine ist, muss es auch Zukunftsvisionen geben, an denen junge Leute mitarbeiten", ist Akademie-Direktor Michael Bräuer überzeugt. Jetzt sollte man daran arbeiten, die ein oder andere Idee tatsächlich zu verwirklichen, um die Jugend in der Region zu halten.