Thomsdorf – Eine Fahrt fü(h)r(t) das Leben

Vollgepackt bis unter die Speichen starteten wir, die Jugendleiter der elften Klassen, unseren fast einwöchigen Ausflug nach Thomsdorf, der uns neben Spaß und Freude ebenfalls viele neue Erfahrungen vermitteln sollte. Rückblickend kann man wohl sagen, dass wir diese Zeit nicht so schnell vergessen werden – aus ganz unterschiedlichen Gründen. Im Folgenden bieten wir einen kurzen Einblick in das, was uns erwartete und was jeden von euch als zukünftigen Jugendleiter am Oskar-Picht-Gymnasium erwarten kann.

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Tag Eins: Die Anreise

 

Motiviert starteten wir am Sonntag, den 02.07.2023, vor unserer Schule die lange und kräftezehrende Fahrradtour mehr oder weniger pünktlich um 8:10 Uhr. Doch von langer Dauer war unsere erste Etappe nicht, da wir etwa fünf Kilometer nach Fahrtbeginn den ersten Stopp kurz hinter Papendorf einlegen mussten, denn das erste Fahrrad war dahin. Gleichzeitig mussten weitere Eltern aus- bzw. bei uns anrücken, um einen weiteren Schaden am Fahrrad zu beheben. Insgesamt wurde die Fahrzeit so um eine Stunde verlängert. Voller Elan und gestärkt durch einen ersten Imbiss während der ersten „Pause“ fuhren wir nun weiter. Aber auch die nächste Herausforderung ließ nicht lange auf sich warten und eine Anhängerkupplung gab ihren Geist auf. Auch dieser Zwischenfall bescherte uns eine weitere Wartezeit. Wir vertrieben uns die Zeit wieder einmal mit einer kleinen Mahlzeit. Als alle Probleme beseitigt waren, setzten wir unsere Tour fort. Doch nach und nach schwanden unsere Kräfte, was aber nicht schlimm schien, da die nächste technische Schwierigkeit nicht lange auf sich warten ließ. Bei Taschenberg kam es schließlich zum Achsbruch eines weiteren Gefährts und der Abholung von Paul, weil er erschöpft war. Dieser Doppelschlag verzögerte die sehnsüchtig herbeigewünschte Ankunft in Thomsdorf nochmals um 90 Minuten. Unsere Tour wurde schließlich fortgeführt, wie zu erwarten, mit weiteren Unterbrechungen. Zunächst navigierten wir uns in eine Sackgasse, an deren Ende sich ein unüberwindbarer Geflügelpestzaun befand, so dass diese anschließend lang umfahren werden musste. Schließlich erreichte die mittlerweile nahezu völlig kraftlose Reisegruppe die Ortschaft Kraatz, die immer noch zweieinhalb Stunden von unserem eigentlichen Ziel entfernt war. Hoffnung auf das Erreichen unseres Zieles schöpften wir nun nur noch daraus, dass der gütige Herr Junghans und ein Teil unserer Betreuer (die Jugendleiter der zwölften Klasse) uns mit kühlen Getränken und süßer Nervennahrung in Kraatz in Empfang nahmen. Nach dieser weiteren Pause verließen uns zwei unserer tapferen Mädels und tauschten ihren Platz mit zwei Jugendleitern aus Jahrgangsstufe Zwölf ein, die uns motivieren wollten. Gestärkt und befreit von allem Ballast, da Herr Junghans das gesamte Gepäck in sein Auto lud, fuhren wir schließlich mit einer nie gekannten Geschwindigkeit und pausenlos fast eineinhalb Stunden am Stück. Wir überwanden tiefstes Weideland, zahlreiche Hügel sowie Feldwege und schließlich erreichten wir unser Ziel. Fünf von anfänglich neun Jugendleitern – völlig erschöpft, die beiden Motivatoren und der tapfere Herr Wendt erreichten schließlich den Campingplatz in Thomsdorf. Den Abend hatten wir dann gemütlich bei Jägerschnitzel und Kennenlernspielen ausklingen lassen, jedoch sollte diese Ruhe nicht von langer Dauer sein.

Tag Zwei: Die Überlebenskunst

Am zweiten Tag unserer Reise wurden wir mit den Regeln und Gepflogenheiten vertraut gemacht: Abwasch- und Abräumdienste sowie weitere Verantwortlichkeiten wurden verteilt, um einen geregelten Tagesablauf zu haben, an den sich gehalten werden musste. Neben interessanten Einblicken in die Kunst des Überlebens durch das Anfertigen eigener „Jagdwaffen“ – aus Holz geschnitzte Speere – und die „Jagd“ auf einen affenähnlichen Widersacher, dachte sich auch Herr Junghans eine tückische Gemeinheit namens Benjamin aus. Aber mehr wollen wir zu dieser ganz speziellen Aufgabe nicht vorwegnehmen. Am Nachmittag hatten wir etwas mehr Freizeit und spielten gemeinsam Volleyball, erkundeten den See sowie den restlichen Campingplatz. Der Tag ging überraschend schnell zu Ende und wir schliefen nach einem leckeren Abendbrot in unseren Lagern ein.

Tag Drei: Die Kanutour

Als die großen Mengen an dreckigen Tellern und Tassen, das viele Besteck und die unzähligen Gerätschaften zum Kochen abgewaschen und eingeräumt waren und unser großes Gemeinschaftszelt wieder hergerichtet war, machten wir uns daran, unsere Sachen zu packen, denn unsere Betreuer berichteten uns von der Aktivität des Tages: einer Kanutour. Ausgestattet mit Schwimmwesten und Paddeln brachten wir all unsere Sachen sicher in unseren Booten unter –möglichst wasserdicht. Nach einem Bootswechsel (auf dem Wasser!!!) setzten wir die anfangs friedvolle Tour fort, die sich langsam, aber sicher zu einem sportlichen Wettkampf entwickelte. Schließlich hielten wir in Carwitz, um uns mit köstlichen Fischbrötchen oder einem anständigen Schnitzel zu stärken. Die Rücktour zum Campingplatz wurde wieder einmal aufgehalten. Waghalsige Angriffe auf Herrn Wendt führten schließlich zum Kentern zweier Boote. Nach diesen Turbulenzen kamen dann doch alle wieder gesund an. Nach einem letzten Endspurt mit Flavio und Jakob musste sich schließlich auch Herr Wendt geschlagen geben. Mit einem obligatorischen Volleyballspiel und einem weiteren kulinarischen Höhepunkt beendeten wir schließlich diesen erlebnisreichen Tag auf dem Wasser.

Tag Vier: Zwischen Naturliebe und Knotenkunde

Mittwoch war wohl der vielseitigste Tag, den wir in Thomsdorf erleben durften. Der Morgen begann zunächst sehr positiv, da wir endlich richtigen Kaffee kochen konnten und somit die Laune einiger Mitstreiter merklich besser wurde. Fertig gefrühstückt und gut gelaunt, starteten wir den Tag mit einer Unterrichtseinheit in Knotenkunde. Wir lernten den einen oder anderen Seemannsknoten kennen und konnten schließlich unser eigenes Floß mit dem Gelernten zusammenbauen – oder viel mehr -binden, das wir anschließend auch mit drei Jugendleitern im See testeten. Leider war die handwerkliche Arbeit nicht ausreichend, da wir die vorgegebene Strecke vorerst nicht heil zurücklegten. Nach einigen Änderungen erreichten wir aber trotzdem das Ziel.  In Zusammenhang mit der Anfertigung eines schwimmfähigen Floßes ließen wir es uns natürlich nicht nehmen, unsere lieben Lehrer daheim zu grüßen. Also schrieben wir einige Postkarten, um auch ihnen eine kleine Freude zu bereiten und in Worte zu fassen, wie sehr sie und ihr Unterricht uns doch fehlen. Nach dem Mittag und einer anschließenden Wanderung durch die anliegenden Wälder und Felder sowie einer kleinen Schnipseljagd wartete ein weiterer sportlicher Höhepunkt auf uns: das große Volleyballturnier. Wir haben lange trainiert und verbrachten so einige Stunden mit Ehrgeiz, Spiel und Spaß. Doch schließlich neigte sich auch dieser schöne Tag dem Ende und wir krochen – wie jeden Abend – ermattet in unsere Schlafsäcke.

Tag Fünf: Die Abreise

Alles im Leben hat sein Ende, so auch unsere erlebnisreiche Zeit in Thomsdorf. Wir mussten früh aufstehen, unsere Zelte und alle Sachen zusammenpacken. Nach dem Frühstück beluden wir die Autos unserer Betreuer und traten schließlich, gestärkt und ausgestattet mit vielen unvergesslichen Erinnerungen und Erfahrungen, die Rückreise an. Wider unseren Erwartungen verlief diese Reise dank einer neuen Route ohne große Unterbrechungen, ohne Verletzungen, ohne technische Schwierigkeiten und vor allem wesentlich schneller. Anstatt der benötigten elf Stunden auf der Hinreise meisterten wir die Rückreise in einem Drittel dieser Zeit. Schließlich werteten wir unsere Reise aus und verteilten das Gepäck wieder an seine Besitzer.

Wir möchten uns ganz herzlich bei den Jugendleitern aus Klassenstufe Zwölf sowie bei Herrn Junghans und unserem Anführer und Erbauer, dem stets zuversichtlichen und teils ironischen Herrn Wendt bedanken. Wir haben eine unvergessliche und wunderbare Zeit zusammen verbracht und gelernt, was es heißt, zusammenzuarbeiten und ein Team zu werden.

Danke!

Die Jugendleiter der ehemaligen Jahrgangsstufe Elf 

 
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